Ästhetische Texte: Wie Deine Texte auch schön aussehen
Wir möchten richtig schreiben. Wir möchten verständlich schreiben. Wir möchten lebendig schreiben. Aber was genau ist eigentlich „schön schreiben“?
Schön schreiben heißt für mich: Das Auge liest mit. Ich mag es gerne ästhetisch. Ob in der Wohnung, beim äußeren Erscheinungsbild, auf der Website oder in Texten. Mein Auge braucht Futter – hübsches Futter. Deshalb lege ich großen Wert darauf, auch Texte ästhetisch schön zu gestalten.
Das erzeugt ein wohliges Gefühl beim Gegenüber. Meine Lesenden wissen: Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben. Und der Lesbarkeit und Verständlichkeit dient es auch. Jackpot!
Folgendes kannst Du tun, um auch Deine Texte „schön“ aussehen zu lassen:
Richtige Anführungszeichen und Apostrophe
Echte Gedankenstriche statt Bindestriche
Gleiche Schreibweisen von gleichen Wörtern im gleichen Text
Den richtigen Einsatz von Sie, sie, Ihrer und ihrer
Korrekte Schreibweisen von Namen, Organisationen und Unternehmen
Keine bis wenige Abkürzungen
Wohldosierte Absätze
Sparsamkeit bei Hervorhebungen, Schriftarten und Schriftgrößen
Die ganze Klaviatur der Zeichensetzung
Anführungszeichen und Apostrophe: right or wrong
Auch Anführungszeichen und Apostrophe können „hässlich“ aussehen. Wenn nur ihre kleinen Schwestern verwendet werden, die aber nicht so wirklich mit ihnen verwandt sind.
Wie geht`s denn so?
Wie geht´s denn so?
Wie geht’s denn so?
Na, Unterschied gemerkt? Richtig ist der Strich mit folgender Tastenkombi: Shift # – also der letzte in der Aufzählung. Und auch Anführungszeichen können schief oder schräg daherkommen, falsch herum oder nur oben gesetzt werden.
Echte Gedankenstriche
Was soll denn echt und unecht sein? Nun, wenn ich ein zusammengesetztes Substantiv wie Mehrzweck-Küchenmaschine verwende, reicht ein einfacher Bindestrich (-). Nutze ich den Gedankenstrich – für einen Einschub – oder auch für einen ergänzenden Gedanken am Ende eines Satzes, dann kommt der Halbgeviertstrich zum Einsatz – er wird es Euch danken! Drückt einfach ALT+Bindestrich (auf dem Mac) und schon ist er da (–). Lies hier meinen LinkedIn Post zu dem Thema!
Gleiche Schreibweisen von gleichen Wörtern
Klingt selbstverständlich? Ist es aber nicht. Beispiel: Mal wird Onlineshop geschrieben und mal Online-Shop. In einem Text. Leg dich auf eine Schreibweise fest.
Den richtigen Einsatz von Sie und ihrer
Irgendwas ist mit diesen Wörtern. Ich habe noch nicht rausgefunden, was es ist. Mal sind sie klein, wenn sie groß sein sollten. Mal sind sie groß, wenn sie klein sein sollten. Einfache Regel: Spreche ich meine Leser direkt an, schreibe ich Sie und Ihre/r groß. Spreche ich jedoch ÜBER eine Gruppe von Menschen, schreibe ich sie und ihre/r klein. Da ist es einfach die Mehrzahl. Beispiele:
Ja, ich meine Sie da hinten! Ist das Ihr Koffer?
Und so gingen sie Hand in Hand dem Sonnenuntergang entgegen. In ihren Taschen trugen sie Wein, Brot und Käse für ihr Picknick im Mondschein.
In diesem LinkedIn Post habe ich das kurzweilig aufgedröselt: Jetzt lesen!
Korrekte Schreibweisen von Namen, Organisationen und Rollen
Überprüfe, ob Du alle Namen richtig geschrieben hast. Die Namen von Personen, Organisationen, Unternehmen und die richtigen Positionen. Das zollt den Menschen Respekt und trägt zur Textästhetik bei.
Abkürzungswirrwarr
Ich lese es oft und frage mich jedes Mal: Tut dat Not? In meinen Augen macht das einen Text technisch und weniger „fluffig“. Natürlich, in einem Formular mit wenig Platz passt das. Aber in einem „schönen“ Text stört das nur den Lesefluss. Und lässt uns beim Lesen kurz stocken. Auch Namen von Organisationen, Abteilungen, Institutionen gerne ausschreiben. Schreibst Du Abkürzungen aus, hinterlässt das immer einen Eindruck von Mühe und Liebe zum Text.
z. B.
etc.
evtl.
bspw.
usw.
50 %
80 kg
BMWK
WHO
Wechsel von langen und kurzen Sätzen
Ästhetisch schön finde ich es, wenn Dein Text abwechslungsreich geschrieben ist. Ich mal längere Sätze zu lesen bekomme und mal nur Ein- oder Zwei-Wort-Sätze. Da freut sich nicht nur das Auge, auch das Gehirn. Denn es darf sich mal kurz ausruhen. Und Abwechslungsreichtum mögen wir doch alle, oder? Textwüsten mit endlos langen Sätzen in der immer gleichen Struktur sind einfach langweilig.
Wohldosierte Absätze
Gut gemachte Absätze führen die Lesenden durch einen Text. Sie nehmen an die Hand. Sie bringen inhaltliche Gedanken zusammen. Weg mit den Bleiwüsten, her mit den knackigen Absätzen! Und sie machen einen Text auch optisch schöner. Aber Achtung: Nicht nach jedem Satz einen Absatz setzen, wie gerade vielfach gesehen. Das ist fürs Auge extrem schwer zu erfassen. Und sieht einfach nicht schön aus.
Sparsamkeit bei Hervorhebungen, Schriftarten und Schriftgrößen
Ich liebe Hervorhebungen. Aber nur dort, wo sie wirklich einen Mehrwert schaffen. Ständig alle Wörter zu fetten, hilft nicht dem Lesefluss, sondern verwirrt nur. Eine Überschrift mag es gerne fett, ein Zitat liebt die Kursive. Und auch bei den Schriftarten und Textgrößen zurückhaltend sein. Maximal zwei Schriftarten in einem Text einsetzen (Headlines und Fließtext) und maximal drei Schriftgrößen (Headline, Zwischenüberschrift, Fließtext). Auf gleichmäßige Zeilenabstände achten. That’s it.
Die ganze Klaviatur der satzzeichen
Gönne Deinen Lesenden mal eine Auszeit. Statt sie atemlos durch Bandwurmsätze mit Schachteln, Einschüben & Co. zu hetzen, lass sie durchatmen. Setze Punkte, statt Kommata. Brich lange Sätze auf und nutze auch Doppelpunkte oder Gedankenstriche. Der Text wird automatisch lebendiger, schöner und aufgeräumter. Hier ein Beispiel:
Das Schreibcoaching umfasst 6 Coachingsessions. Jede ist 1,5h lang und wird anhand der eingereichten Texte des Coachees gründlich vorbereitet. Das Ziel: Eine möglichst effiziente Sitzung mit konkreten Ergebnissen. Der Coaching-Teilnehmende terminiert seine Coachingsession selbst – mithilfe eines digitalen Kalendertools, welches die freien Termine der Schreibcoachin anzeigt.
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