Done is better than perfect: hauptsache machen!

Früher war ich Perfektionistin. Heute lebe ich (meistens) nach der 80:20 Regel. Und Du? Wie oft schieben wir Aufgaben vor uns her, weil wir einen zu hohen Anspruch an uns und das Ergebnis haben?

Wir schreiben diesen einen Text nicht.

Wir schieben die Überarbeitung der Website vor uns her.

Wir trauen uns nicht, den Onlinekurs zu launchen.

Wir bleiben in der Planung stecken, aus Angst vor der Umsetzung.

Was machst Du nicht, weil es nicht gut genug sein könnte?

Als ich nach dem Studium als Juniorin in einer PR-Agentur angefangen habe, hat mich mein Perfektionismus fast aufgefressen. Stundenlang habe ich an Konzept-Präsentationen gefeilt (nur an der Optik wohlbemerkt!) und hier noch einen Millimeter geschoben und da noch den Textkasten an der Headline ausgerichtet. Nur: Den Unterschied dieser perfekten Präsentationen zu welchen, die nur "good enough" sind, hat niemand gesehen. Immer öfter habe ich abends in der Agentur gesessen und mich irgendwann gefragt, ob diese Detailverliebtheit irgendwem nützt. Nein. Tut sie nicht. Als die Workload immer mehr wurde, der Stapel immer höher, habe ich begonnen, meinen Perfektionismus zu hinterfragen.

Heute mache ich viel früher einen Punkt und erkläre die Sachen für fertig. Das Ergebnis: Ich schaffe viel mehr, komme schneller in die Umsetzung, probiere mehr aus und betrachte das Meiste, was ich tue, als "work in progress". Erstmal machen. Erstmal ausprobieren. Was kann schon passieren?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich noch so lange grübeln kann und planen. Richtig gut wird's jedoch erst, wenn ich raus gehe mit meinen Ideen und sie wirken lasse. Mir Feedback einhole. Wieder schleife. Und das Ergebnis wird so mit der Zeit automatisch besser. Deshalb verwende ich nicht mehr unendlich viel Zeit für die Vorbereitung, sondern setze ratzfatz um.

Viele von euch haben extrem hohe Ansprüche, was ihre Texte angeht. Das ist nicht per se schlecht, nur kann es euch davon abhalten, ins Tun zu kommen. Schreibt. Schreibt. Schreibt! Hauptsache machen. So kommt Routine rein, so sammelt ihr wertvolle Erfahrungen. So werdet ihr automatisch immer besser.

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Sprechen top, schreiben flop?